Edgar Unger, Künstler

1/4

Edgar Unger, imagine you got the cult right and go to heaven, 2023, Simultanhalle Köln, mummification performance

Credit

Edgar Unger (geb. 1993 in Ludwigshafen) lebt und arbeitet in Köln. Durch die Zusammensetzung von Objekten, Malereien, und Ready-mades entstehen in Edgar Ungers Arbeiten Installationen, bei denen er einen Eingriff vollzieht, der zunächst den naheliegendsten Schritt vermittelt. Seine Arbeiten unterliegen einer DIY- Mentalität, in der die Idee das Material delegiert, was Rückschlüsse auf Schnelllebigkeit gibt, in der die Aufmerksamkeitsökonomie wie ein Mantra über allem schwirrt. Die Objekte und Malereien funktionieren für sich, können jedoch neu arrangiert werden und somit eine neue Spra-che sprechen. Seine Installationen erfordern oft eine Initialreaktion von äußeren Kräften oder menschlichem Eingriff, um aktiviert zu werden. Ein Aktivierungsmoment, der auf ein kalkuliertes Ergebnis abzielt. Obwohl seine Materialien und Inhalte digital inspiriert sind, fertigt er seine Arbeiten händisch an. Hierbei spielt das zweischneidige Schwert des Internets eine essenzielle Rolle. Es ist einerseits ein Ort der Unsicherheiten, andererseits birgt es Hoffnung für Transparenz. Seine Arbeit spiegelt diese Ambivalenz und schafft Räume für Reflektion und Dialog. Ungers Arbeit hält stets die Suche inne, einen Raum zu öffnen, der in transkultureller Manier ohne Wertigkeit als alternative Projektionsfläche zum digitalen Raum fungiert. Ähnlich der Logik von Träumen, in denen Einflüsse ohne Wertung miteinander verschmelzen, entsteht seine Arbeit aus einer Art Massenappropriation, die zu einer übergreifenden, neo-surrealistischen Collage verwoben wird. Unger schloss 2020 das Studium an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe als Meisterschüler von Erwin Gross ab. Er erhielt das Graduierten-Reisestipendium der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe 2021 und im selben Jahr die NEUSTART KULTUR Förderung. Als letztes, partizipierte Unger an der Gruppenausstellung Simultanprojekte 2023 in der Simultanhalle Köln, mit dem Projekt imagine you got the cult right and go to heaven.