Julie Batteux, Künstlerin

Julie Batteux (geb. 1996 in Aachen) studierte von 2014 bis 2022 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg unteranderem bei Prof. Susanne Kühn und Prof. Jürgen Teller. 2022 wurde sie von Prof. Susanne Kühn zur Meisterschülerin ernannt. Im selben Jahr schloss sie das Studium mit dem Diplom ab und ihr Projekt Spiegelschatten wurde mit dem Absolvent:innenpreis ausgezeichnet. Julie Batteux beschäftigt sich mit den ästhetischen Leitkulturen sozialer Netzwerke und deren Auswirkungen auf die Psyche der Nutzerin. Die in Selfies geforderte Anpassung an die glatte Oberfläche der Körperideale des Mainstreams hinterlässt Verletzungen im Selbstwertgefühl. Von diesen Idealen geprägt, wirft sie einen Blick auf ihren Körper. Sie verschafft sich durch verzogene, verzerrte und ungewöhnliche Perspektiven einen neuen Selbstblick. Der kommerziell vereinnahmte Diskurs über Body Positivity übersieht das Gefühl des Versagens, das sich einstellt, wenn die Selbstliebe nicht zündet. Eine Selbstliebe, die zur Aufgabe, zur mentalen Arbeit wird und somit erneut Druck auf die betroffenen Subjekte ausübt. Sie wird zur Leibeigenen der gesellschaftlichen Debatte ohne Aussicht auf Befreiung ihres eigenen Leibes. Zu faul, zu undiszipliniert, ihren Körper zu definieren, zu beherrschen. Zu feige, ihn zu lieben und zu akzeptieren. So möchte sie im physischen Prozess der malerischen Reflexion die Autorenschaft über ihr Körperbild zurückerobern, indem sie ihre intimen Selbstzweifel und Körperängste auf der Leinwand offenbart, ihrem persönlichen Schatten begegnet, ihn enthüllt und sich zu eigen macht. Julie Batteux nahm an verschiedenen Gruppenausstellungen teil, u.a. im Kunstpavillon München und im Kunstmuseum Erlangen. 2023 zeigte sie ihre erste Einzelausstellung Leibeigen im Kunstverein Kohlenhof. Darüber hinaus wurden einzelne fotografische Arbeiten in Magazinen wie Der Greif, Numéro Berlin und System Magazine veröffentlicht. Ihre Arbeit wurde u.a. mit dem Förderpreis des Bezirks Mittelfranken und dem Bayrischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Julie Batteux