29.11.2024 – 23.2.2025,

Hyle¹: Nina Beier, Formafantasma, Pauline Julier, Izidora I LETHE, Ceylan Öztrük, Gina Proenza

, Kunsthalle Bielefeld

Pauline Julier, Supernova, 2023, Video loop, 3 min (Still)

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Welche Materialien bilden das Inventar unserer gemeinsamen und individuellen Geschichten? Und wie (ver-)formen diese Materialien unsere kollektiven Zukünfte? Entwickelt von den Kuratorinnen Kristina Grigorjeva und Undine Rietz, untersucht die Ausstellung Hyle¹ im Foyer der Kunsthalle Bielefeld den Zusammenhang von Zeitlichkeit und Material – mit Beiträgen von Nina Beier, Formafantasma, Pauline Julier, Izidora I LETHE, Ceylan Öztrük und Gina Proenza.

Hyle¹ steht im Altgriechischen für Holz im Sinne eines Rohstoffes, für das Material, den Urstoff, der in der aristotelischen Physik die gesetzte Bestimmung formbarer Materie beschreibt, die durch menschliche Arbeit Gestalt annimmt.

Materialien verkörpern Macht, soziale Ordnung und kulturelle Symbolik; sie sind nicht nur Gegenstände, sondern Teil eines Netzwerks von Bedeutungen, Praktiken und sozialen Beziehungen, wie es auch der Bielefelder Historiker Reinhart Koselleck (1923-2006) in seinem Denkmodell der “Zeitschichten” bemerkt. Als räumliche Metapher bediente er sich der Idee geologischer Erscheinungen. In der Art und Weise ihrer Verwendung stellen sie also nicht nur physisch Erfahrbares dar, sondern beeinflussen gesellschaftliches und soziales Verhalten maßgeblich. Wie geologische Schichten erzeugen sie auf diese Weise ein Konstrukt, das wir als Kultur lesen können.

Wie können wir unsere vielschichtige Vergangenheit in eine mögliche Zukunft projizieren? Und wie können wir vermeiden, in unserer gemeinsamen und individuellen Zukunft „die Werkzeuge unserer Meister“ zu benutzen, wie es die US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde (1934-1992) formulierte, zu benutzen?

Hyle ist von den beiden Kuratorinnen Kristina Grigorjeva und Undine Rietz als zweiteilige Ausstellung entwickelt, die sich diesen Fragen in der Kunsthalle Bielefeld, ab 29.11.2024 und im Kunstmuseum Gelsenkirchen, ab 28.03.2025 widmen wird.

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